Was ist Long Covid?
Das ist leider bis heute nicht abschließend geklärt: Die Forschung unterscheidet mehrere Etappen: Zunächst die akute Covid-19 Erkrankung, nach Abklingen dieser aber weiterhin bestehenden Beschwerden ab 4 Wochen nach „Genesung“ spricht man von Long Covid, bei Beschwerden die länger als 12 Wochen nach der Akuterkrankung noch bestehen oder aber neu auftretenden, die nicht anderweitig erklärt werden können, spricht man vom Post-Covid-19-Syndrom.
Die Öffentlichkeit spricht jedoch bei allen länger bestehenden Beschwerden schlicht von Long Covid, was wir der Einfachheit halber ebenfalls tun.
Die Symptomatik von Long Covid ist bisher schwer zu deuten, da weder die Akuterkrankung noch deren Folgen ausreichend erforscht sind. Die Symptome reichen von nachträglichen Gedächtnisstörungen, Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns, bis hin zu einem chronischen Erschöpfungszustand auch mehrere Monate nach Erkrankung. Die Fatigue (Erschöpfung) ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome. Diese entsteht wohl durch eine Vielfalt Covid-19 bedingter Organschädigungen (z.B. in Lunge, Herz, Hirn, peripherem Nervensystem) und in Kombination mit psychischen Faktoren. Zu den weiteren langanhaltenden Beschwerden zählen andauernde, postinfektiöse, strukturelle Gewebeschäden, eine erhöhte Gerinnbarkeit des Blutes (Hyperkoagulabilität) und Thrombosen, chronische Störungen des Immunsystems, sowie Hyperinflammation, welche klinisch einer Sepsis gleicht bzw. Autoimmunität, also die Unfähigkeit eines Organismus, seine Strukturbestandteile als „körpereigen“ zu erkennen. In den ersten Monaten nach einer Covid-19 Erkrankung kommt es insbesondere auch zu kardiovaskulären Manifestationen (an Herz und Herzgefäßen), so gehen schwere Covid-19 Erkrankungen mit Myokardschäden und Herzrhythmusstörungen einher. Zu den häufigsten Herzkomplikationen zählen niedriger Blutdruck (Hypotonie), Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Herzrhythmusstörungen und plötzlicher Herztod.
Diese Symptome finden sich verteilt über alle Altersgruppen, sind aber eben nicht abschließend definiert, weshalb Long Covid bisher weder definitiv ausgeschlossen, jedoch ebensowenig einwandfrei bestimmt werden kann. Warnhinweise für eine mögliche Erkrankung an Long Covid sind ein schlechter Allgemeinzustand, signifikante Gewichtsabnahme, unerklärliche – oder neu aufgetretene – neurologische Defizite bzw. Auffälligkeiten, neue Schmerzsymptomatik, sowie schlechte oder sich verschlechternde somatische oder psychische Befunde.
Auch konnte bisher nicht abschließend festgestellt werden, welche Patienten an Long Covid erkranken und wie viele der von der Akuterkrankung Genesenen tatsächlich an Long Covid leiden. Bisherige Studien kommen zu divergierenden Ergebnissen von 10-70 Prozent der Erkrankten, die Long Covid Symptome entwickeln. Dass dies kein befriedigendes Forschungsergebnis sein kann, ist klar. Die bisherige Therapie orientiert sich an den Symptomen, denn „für eine spezifische Therapie gibt es bislang noch keine wissenschaftlich belastbaren Belege“, wie die S1 Leitlinie bisher feststellt.
Dies wollen wir mit unserer Plattform ändern. Du kannst daher mit der Zurverfügungstellung deiner Daten die Ursachenforschung weiter voranbringen und dir sowie allen anderen Betroffenen helfen. #fight4eachother